Palästinenser mit verbundenen Augen ins Bein geschossen

Ein sehr schockierendes Video. Ein gefesselter Palästinenser mit verbundenen Augen wird von einem IDF Soldaten vorsätzlich ins Bein geschossen. Ein ranghoher Offizier hat dies offensichtlich angeordnet, er ist am Ende des Videos kurz zu sehen. Verhaftet wurde später nur der Soldat.

[youtube YtwABBxV7YY]

Ich habe gesehen, dass das Video bereits seinen Weg durch alle großen Medien gemacht hat, auch in Israel. Und das ist gut so. Israel ist eine Demokratie und ein freiheitliches Land, indem solche Vorfälle aufgearbeitet werden müssen.

Mit Sorge schaue ich jedoch auf unsere Nachbarn, wo Verstöße gegen die Menschenrechte an der Tagesordnung sind, schön getarnt in Kellern und Gefängnissen. Mörder wie Samir Kuntar darf sich seiner Taten unbehelligt brüsten, Nasrallah darf sich als die wahre Kraft im Libanon bezeichnen und Staatspräsident Suleiman jegliche Macht absprechen, ohne das ausländische Medien (abgesehen von den israelischen) ein riesiges Geschrei anfangen.

Israel steht ganz offensichtlich stärker im Focus der Medien und wird kritischer bewertet.

Nationale Sozialisten für Israel

Eben habe ich auf haaretz einen Artikel über einen neuen deutschen Blog gelesen. Es handelt sich um den Blog nasofi.blogspot.com. Haaretz titelte: “Nazis gegen Antisemetismus?”. Auf den ersten Blick verwundert dieser Spruch schon, erst ein oberflächlicher Blick auf den Blog offenbart die schauerliche theoretische Fundierung: “Ein starkes Volk verdient es zu leben… und ein krankes zu sterben”.

Im Prinzip ist der Beitrag nasofi.blogspot.com/2008/05/ein-starkes-volk-verdient-es-zu-leben.html

eine Lobeshymne an die Stärke des jüdischen Volkes, das über die Jahrunderte hinweg seine kulturelle Identität bewahrt hat, trotz aller Widerstände in der Diaspora.

Kern der Argumentation ist das unnatürliche Zusammenleben von Völkern und damit , ihrer Vermischung. Durch den Zionismus, so heißt es weiter, ist dem ein Ende gesetzt worden und die Juden haben sich unter beachtlichen Anstrengungen einen eigenen Staat erarbeitet, militärisch, kulturell und wirtschaftlich. Israel hat es – so die Betreiber des Blogs – geschafft, sich in einer feindlichen Umgebung zu behaupten.

Damit hat Israel es als starke Nation in sozialdarwinistischer Hinsicht geschaft zu überleben und verdient Respekt von nationalen Gruppen.

Ich stehe noch ziemlich rat- und fassungslos vor diesem Artikel. Ich glaube, ich bleibe es auch einfach. Beim Lesen des Blogs wurde mir leicht übel und diese Übelkeit hält an. Um wirklich etwas Fundiertes über nasofi.blogspot.com zu schreiben, müsste ich die Artikel gründlich durchlesen und mir ist beim Überfliegen der Texte schon übel geworden.

Einen Blick wert sind auf jeden Fall die Kommentare. Die lösten beim Lesen schon Brechreiz aus.

Warum heiraten Ausländer unter sich?

Eigentlich bin ich Soziologe. Bevor ich angefangen habe, das deutsche Internet unter den verschiedensten Pseudonymen (meist weibliche) vollzuspammen habe ich Soziologie studiert und danach in einem angesehenen Marktforschungsinstitut gearbeitet.

Nie zuvor ist mir so klar gewesen, was Sprache für Beziehungen oder Partnerschaften ausmacht. So ein richtig zünftiger Streit in einer Beziehung? Seinen Partner so richtig anschreien (feistes Händereiben)? Versuchen Sie es mal auf Englisch oder noch besser auf Hebräisch. Die Emotionen, die für das Verständlich machen der wichtigen Botschaft, die in das Schreien, den Ausdruck hineingehören finden ihren Weg plötzlich nicht mehr. Das Klar machen, dass einem etwas wichtig ist, Grundbedürfnisse betroffen sind und dies mit Gefühlen zu untermauern verfängt sich plötzlich im Babel.

Plötzlich, als ich abends mal wieder auf das Meer schaute und darin versinken wollte, wurde mir die Dimension von Sprache in Beziehungen klar. Etwas soziologisch zu analysieren oder etwas auf individueller Ebene nachvollziehen zu können, sind zwei Paar Schuhe. Abgefahrenes soziologisches Geschwafel war noch nie mein Ding: kommt zur Sache Soziologen und hört auf, Euch hinter drei Seiten langen Sätzen zu verstecken.

Ich merke, wie schwierig es ist, mit einer Partnerin zu kommunizieren, wie schwierig es für uns beide ist, uns auf etwas so natürlichem wie Geschlechterrollen zu artikulieren.

Warum heiraten Ausländer untereinander?