und wie sie alle heißen

Wir gingen die Achad’Ham entlang und mir war ein bisschen mulmig zumute. Den ganzen Abend Hebräisch sprechen ist anstrengend. Im übrigen hatte sie mich doch nervös gemacht. Ich hielt mich einfach zurück und sagte nicht mehr viel, viel kann ich in dieser Sprache ohnehin nicht sagen.

In einem gewissen Sinne wartete ich einfach ab, ob etwas passieren würde. Wie so oft. Ich beobachte, wie sich die Leute verhalten und agiere etwas später. Hier wohne ich, riss sie mich aus meinen Gedanken.

Ich sagte immer noch nichts und schaute sie an. Sie lehnte lässig an einem Auto und schaute mich erwartungsvoll an. Diese Sprache scheint die Welt zu sprechen. So macht man das also. Schon öfter hatte ich mich über etwas ältere Paare (also Mitte 30) gewundert, die knutschend gegen ein Auto lehnen. Zum Ritual schein auch zu gehören, dass der männliche Part seine Hüfte gegen ihre drückt und reibt.

Darauf habe ich verzichtet.

Ich blieb er vorsichtig und wollte wissen, wie sie riecht, wie sie küsst und wie sich ihre lockigen Haare anfühlen (von denen ich auch später die Finger lassen nicht lassen konnte, bis es zu Beschwerden kam).

“Willst Du mir nicht Deine Wohnung zeigen?” sagte ich nicht ohne stolz, denn ich ich benutzte zum ersten Mal das Verb “zeigen”. Ich hatte es mir für einen ganz besonderen Augenblick aufgehoben und bekam natürlich einen freundlichen. Aber einen freundlichen: “nein, heute nicht”.

Ich lächelte sie an und verabschiedete mich.


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